Quelle: @Eurokonstantia || @Genussfotografie

Eurokonstantia – Handball

Veröffentlicht in: Turnierberichte | 0

“Schalalalala – Konstanz ist nur einmal im Jahr”

Frei nach dem Balearen-Klassiker ging es für uns diesen Juni wieder zur Eurokonstantia an den Bodensee. Doch diesmal hatten wir deutlichen Zuwachs bekommen: Unsere Karawane umfasste in diesem Jahr 44 trinkbegeisterte Handballspieler (vielleicht auch anders herum, das kann man nie so genau sagen), davon 26 Neulinge.

Donnerstag

Eine Busreise wäre keine richtige Busreise, wenn sie nicht schön früh losginge. Also versammelten wir uns am Donnerstag um 7:00 am Wohnheim in der Bärenstraße, luden den ganzen Krempel in die Busse und dann konnte es mit den drei Transportern und vier Privatwagen auch losgehen. Um unsere Lebern für die nächsten Tage schon einmal anzuwärmen, wurden um exakt 7:45 die ersten Jell-O Shots stilecht aus Spritzen verdrückt und die ersten Biere folgten wenig später. Fast Forward. Gegen frühen Nachmittag trudelten alle Autos langsam am Sportgelände der Uni Konstanz ein, es wurden die Autos ausgeladen und deren Inhalt bei gefühlt 35°C den 300 Meter langen Weg zu unserem Zeltplatz getragen. Nach dem Aufbau der Zelte wurden erst einmal die Zeltnachbarn beschnuppert, dann ging es aber schnell mit Bier, Badehose und Sonnencreme an den fünf Minuten entfernten Bodensee. Gegen Abend fand sich jeder wieder am Zeltplatz ein, und bei Bier, Bratwurst, Basketball oder Bierpong lernte man den Rest der Gruppe kennen. Auch das einzige Gewitter des Wochenendes konnte uns nicht stoppen und lernten einfach die Existenz von Party-Pavillons zu schätzen. Die Nacht war noch jung und wurde dementsprechend weitergeführt, ungeachtet der am nächsten Morgen anstehenden Spiele.

Freitag

Wie sich der geneigte Leser nach den vorherigen Schilderungen vorstellen kann, war das Aufstehen am Freitagmorgen eher bedingt lustig. Geweckt durch eine Gewaltbeschallung mit “Guten Morgen, Sonnenschein” in der Dauerschleife, wankte eine “Walking Dead”-anmutende Horde aus ihren Zelten, öffnete sich das erste Prä-Frühstücks-Bier und schlich langsam und leise zum Frühstück. Nach dieser Stärkung – und weiterer hopfiger Stärkung – konnte der erste Turniertag beginnen. Mit einer überragenden Mehrheit von vier Teams stellten die Aachener Handballer die meisten Teams an diesem Wochenende – ein Team in jeder Vorrundengruppe. Es begann um 10:00 Uhr (solche Uhrzeiten sind ein Verbrechen an der Menschlichkeit) das Team RWTH 1, unter Freunden dank des gleichfarbigen Stirnbandes auch die Pink Panther genannt (Anm. d. Red.: Diese Bezeichnung hat sich die Red. soeben ausgedacht), mit ihrem ersten Spiel gegen Dresden.

Team RWTH 1

Linda Beckmann, Kim Kipsieker, Stephan Bihn, Anne Heimes, Marius Ibe, Marcel Imielski, Jacob Mannhardt, Bjoern Thürnagel, Johannes Wächter, Lukas Winter, Vera Wirths

Hochmotiviert, gut aufgestellt und eingestellt, sollte Dresden keine Hürde darstellen, ebenso wurden die nächsten beiden Teams in guten Spielen geschlagen. Darmstadt sollte zwar in der ersten Halbzeit gutes Kontra bieten, wurde dann aber in Halbzeit zwei durch einen taktischen Wechsel auf ein System mit zwei Kreisspielerinnen, deren Tore laut Regelwerk doppelt zählten, auch besiegt. Allein das letzte Spiel gegen Ulm ging verloren und damit wurde RWTH 1 punktgleich, aber mit schlechterer Tordifferenz als Darmstadt, Zweiter der Gruppe. Als nächstes Team startete Team FH 1, deren orangene Stirnbänder möglicherweise als Abschreckung für den Gegner dienen sollten.

Team FH 1

Peter Toth, Matthias Tholl, Olivia Chaillié, Daniel Funk, Tobias Heinzelmann, Hans Hendricks, Linda Keil, Marvin Kramer, Thomas Oberste, Alexander Peters, Alexandra Stroda

Das erste Spiel ging gegen starke Gegner leider verloren, auch dem Umstand geschuldet, dass keines unserer Teams davor je in dieser Zusammensetzung gespielt hatte. Danach fing sich das Team aber und zeigte höchst ansehnlichen Handball. Großen Anteil daran hatte vor allem die Kreisläuferin Linda, die ein Dutzend Verteidiger in schiere Verzweiflung trieb und FH 1 wichtige Punkte sicherte. Dank einer hervorragenden Tordifferenz wurde FH 1 Gruppenerster. Einige Stunden nach dem ersten Spiel von FH 1 fing auch für FH 2 das Turnier an. Deren Stirnbändern passten sich optisch hervorragend dem Rasen an, der für alle eine ungewöhnliche Spielfläche bot.

Team FH 2

Fabian Maul, Lisa Brunke, David Drexler, Immanuel Gehring, Katharina Koch, Leon Konrad, Andreas Lyrmann, Anna Panek, Sebastian Schäfer, Johanna Wöstmann, Hendrik Ziebs

Trotz sehr ambitionierter Verteidigung und guten Ansätzen nach vorne, konnte FH 2 in einer wirklich starken Gruppe leider keins der oft sehr knappen Spiele für sich entscheiden und schied als Gruppenletzter aus dem Turnier aus. Dabei darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass einige Spieler erst seit wenigen Monaten Handball spielen und dafür grandiose Spiele ablieferten. Last but not least ging es dann auch für RWTH 2 los, deren Stirnband genauso blau wie sie selbst waren.

Team RWTH 2

Jule Blankenstein, Manuel Zimmermann, Nizar Amor, Konrad Beeser, Lars Behr, Colin Cole, Bastian Grates, Marla Gutberlet, Philipp Orfey, Julian Radermacher, Hannah Weinbach

In einer durchwachsenen Vorrunde mit einigen wunderschön anzuschauenden Aktionen wurde das Team RWTH 2 Vierter und durfte somit am Samstag weiterspielen. Highlight der Gruppe waren aber zweifelsohne Julis Plüsch-Hasenohren, die man immer über den Platz wackeln sah. Dabei durfte jedes Team die Unterstützung der anderen Teams genießen, die so manchen Fußballverein der Republik vor Neid erblassen lassen würde. Nach diesem aktiven Morgen und Mittag genossen wir den Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein und so manchem (fast)-isotonischen (fast)-Sportgetränk am See. Abends stand nach einem ausgiebigen Pizzaessen ein weiteres Highlight auf dem Programm: Die Neulingstaufe. Da so viele Neue mitgekommen waren, wurde die Neulingstaufe zu einem größeren (trink-)sportlichen Wettkampf, der fast sein Ende in dem innigen Kuss Stephans mit einem Bierzelttisch nach 20m-Sprint im Dunklen finden sollte. Zum Glück ging es für Stephan unverletzt weiter und der Abend konnte entspannt genossen werden.

Samstag

Das Viertelfinale am Samstagmorgen hatte es in sich: RWTH 1 musste gegen FH 1 antreten. Um den anderen Teams zu zeigen, was wir Aachener für Handball spielen, wurde ein Trickshotcontest daraus, bei dem man nur mit besonders gekonnten und kreativen Toren Punkte erzielen durfte. Nach einem (vermeintlichen) Unentschieden in der regulären Spielzeit konnte FH 1 das Spiel im Lattenwerfen für sich entscheiden und musste sich im Halbfinale Konstanz geschlagen geben. Das Spiel um Platz 3 wurde dann im Flunkyball entschieden, wobei FH 1 absolut blamabel die Flasche nicht ein einziges Mal traf. Hätten sie mal Handball gespielt…

Auch RWTH 1 verlor nach schlechter Leistung sein Halbfinale um Platz 5. Danach sorgte Kapitänin Linse mit der emotionalen Rede “Das war scheiße! Entweder konzentrieren wir uns im nächsten Spiel und spielen gut, oder wir saufen jetzt erst recht und haben dann richtig Spaß!” für neue Motivation. Natürlich wurde sich auf das Trinken geeinigt. Das Spiel um Platz 7 entschied RWTH 1 für sich und schloss so ihr Turnier ab. RWTH 2 spielte noch einige gute Spiele und schloss als Zwölfter ab. Der Nachmittag wurde wieder am Strand verbracht und ging mit Julis Klassiker “SCHNAPP DEN KEKS” in den nächsten Wettkampf. Nach diesen Finalrunden stand standesgemäß die Club-Night als Abschluss der Eurokonstantia an.

Sonntag

Dementsprechend müde und lang waren die Gesichter am nächsten Morgen als die Heimfahrt anstand. Wie schon in den letzten und in den kommenden Jahren ging damit ein grandioses Wochenende zu Ende, das alle noch sehr lange in Gedanken behalten werden.

Abschließende Gedanken:

  • Ist es wirklich so klug, wenn die Schiedsrichter betrunkener als die Spieler und Fans sind?
  • Warum halten angetrunkene Torwärte besser?
  • Warum scheint in Konstanz so oft die Sonne? Das ist gemein!
  • Ab wann wird Sonnenbrand braun? (Ich frage für einen Freund…)
  • Warum waren die Rugbyspieler immer nackt?
  • Campen ist zu warm, zu eng und macht aua
  • Worauf geht der rote Punkt? Nein, mal ehrlich, worauf geht der rote Punkt? Ist doch nicht so schwierig: Worauf geht der rote Punkt? Ach egal…
  • Bierzelttische auf Tartanbahnen sind so semi-klug
  • Wozu hat man dann eigentlich eine Sicherheitsbeauftragte?
  • Wem tat das Ganze mehr weh? Stephan oder dem Tisch?
  • Mach den Hub, Hub, Hub Mach den Schrauber, Schrauber, Schrauber Mach den Medicopter Mainz 17
  • Handball ist einfach ohne Frage der geilste Sport der Welt!!